Dieser Abschnitt befasst sich mit dem Kontinent Nordamerika. Entgegen der landläufigen Meinung gibt es mehr als nur 3 Länder, die dazu gehören. Nordamerika erstreckt sich von Kanada im Norden bis Panama im Süden. Grönland, die Bermudas und die Bahamas gehören ebenso zu Nordamerika wie die Karibik bis hinunter nach Grenada, Trinidad und Tobago und sogar die Niederländischen Antillen.
Geographisch gehört der Kontinent zur nördlichen Hemisphäre. Im Norden grenzt er an das Arktische Meer, im Osten an den Atlantik, im Westen an den Nordpazifik und im Süden an die Karibik. Außerdem ist er durch eine relativ schmale Landbrücke an der Grenze zwischen Kolumbien und Panama mit Südamerika verbunden.
Nordamerika umfasst eine Fläche von fast 25.000.000 Quadratkilometern, das sind über 16 Prozent der gesamten Landmasse der Erde. Damit ist es der drittgrößte Kontinent.
Aus Sicht Europas musste der Kontinent Amerika entdeckt werden (d.h. von uns). Zuerst gelang das den größten Entdeckern, die der alte Kontinent je hervorgebracht hat: Die Wikinger.
Soweit wir wissen, leitete ein junger Entdecker namens Leif „der glückliche“ Ericsson eine Expedition, die um etwa 1000 n. Chr. Nordamerika entdeckte. Es wurde vermutet, dass er auf dem Weg nach Grönland vom Kurs abgekommen und in Amerika gelandet ist. Ich würde das allerdings bezweifeln.
Die Wikinger waren erfahrene Navigatoren, und Leif „der Glückliche“ war der Sohn des berüchtigten Roten Eric. Der wiederum war der erste Europäer, der einen Fuß auf Grönland setzte und er gründete dort sogar eine Siedlung. Leif dürfte Grönland eher gut gekannt haben. Kaum vorstellbar, dass er darn vorbei fährt.
Seine Expedition landete höchstwahrscheinlich in Neuschottland (Kanada).
Ziemlich genau 500 Jahre gelang dasselbe Kunststück (die Entdeckung Amerikas) auch einem italienischen Entdecker. Sein Name war Amerigo Vespucci und vermutlich wurde der Kontinent sogar nach ihm benannt. Es gibt akademische Diskussionen über die Herkunft des Namen, für mich als Laien klingt es einigermaßen plausibel, dass Amerika nach Amerigo benannt wurde. Die Ähnlichkeit ist schon auffällig, besonders wenn man sich die lateinische Version seines Namens ansieht: Americus. Die ersten Kartographen haben ihre Karten anhand seiner Beschreibung gefertigt, vermutlich haben sie ihm ihre Anerkennung gezollt.
Vespucci war auch der erste, der darauf hinwies, dass die Neue Welt tatsächlich ein neuer Kontinent sei.
Der deutlich berühmtere Entdecker Christoph Kolumbus sollte hier ebenfalls kurz erwähnt werden. Er war der Entdecker der Westindischen Inseln. Rein technisch gehören diese zu Nordamerika. Man sollt aber auch erwähnen, dass er die Westroute nach Indien entdecken wollte und glaubte, dass auch geschafft zu haben. Das hätte er schon zu seiner Zeit besser wissen können. Vermutlich hatte er eine antike Karte von Eratosthenes entdeckt. Der hatte sich beim Erdumfang mächtig verrechnet. Zugute halten würde ich dem, dass er die Erde für eine Kugel hielt und dass über reine Mathematik begründete. Damit war er seiner Zeit weit voraus.
Es gibt immer noch einen Streit über die Frühgeschichte Nordamerikas. Einige glauben, dass die ersten Siedler vor etwa 13.000 Jahren ankamen. Diese ersten Menschen, die dieser Theorie nach den Kontinent eroberten, gehörten zur Kultur der Clovis. Es wird angenommen, dass sie die Landbrücke überquert haben, die während der Eiszeit zwischen dem heutigen Sibirien und Alaska bestand. Es gibt ausreichend Beweise, dass diese Theorie falsch ist, trotzdem hält sie sich hartnäckig.
Die ersten Menschen kamen höchstwahrscheinlich viel früher. Die Beweise deuten auf eine Zeit vor mindestens 40.000 Jahren hin.
Vor allem in den USA ist die paläontologische Forschung schwierig, da indianische Lobbyisten dazu neigen, jeden Knochen, der älter als 500 Jahre ist, als potentiellen Vorfahren zu beanspruchen. Wissenschaftlern dürfen diese dann nicht untersuchen. Es ist nicht einfach, unter diesen Bedingungen wissenschaftliche Forschung zu betreiben.
Wir wissen ein wenig mehr über die jüngere Geschichte. Am bekanntesten sind die Hochkulturen Mesoamerikas: Azteken, Mayas, Olmeken. Sie bauten riesige Städte -größer als alles, was es damals in Europa gab – waren berühmte Astronomen und Mathematiker, hatten ihr eigenes Schriftsystem, bauten nicht zuletzt fantastische Tempel und Pyramiden.
1521 wurde die aztekische Hauptstadt Tenochtitlan von den Spaniern erobert. Dies markiert das Ende eines langen Niedergangs der mesoamerikanischen Kulturen. Begonnen hatte dieser Niedergang im 9. Jahrhundert.
Bis zum 18. Jahrhundert stand der größte Teil Nordamerikas unter Kolonialherrschaft. Zuerst erklärten die USA ihre Unabhängigkeit (1776), Mexiko folgte 1810, Kanada 1867. Viel mehr ins Detail wollen wir hier gar nicht gehen.
Die meisten Menschen assoziieren Amerika heutzutage nur noch mit den USA. Das ist ungerecht, aber leider wahr. Im 20. Jahrhundert waren die Vereinigten Staaten als eine der neuen Supermächte der modernen Welt aufgetaucht. Dies war vor allem eine Folge des Zweiten Weltkriegs und der Schwäche der europäischen Mächte, die bis dahin das Weltgeschehen beherrscht hatten.
Was folgte, war der Kalte Krieg zwischen den USA und der Sowjetunion. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion waren die Vereinigten Staaten eine Zeit lang die einzige verbliebene Supermacht.
Aktuell wird die Rolle der USA in der Weltpolitik durchaus skeptisch gesehen und das nicht erst seit Donald Trump. Dazu hat sicher jeder seine eigenen Meinung, also halten wir uns aus der Politik raus,
Die Sprache: In Kanada gibt es zwei offizielle Sprachen (Französisch und Englisch), die USA haben Englisch als offizielle Sprache, aber eine riesige spanische Bevölkerungsgruppe, der größte Teil Mesoamerikas spricht Spanisch.
FAKTEN ÜBER NORDAMERIKA:
- Nordamerika ist der nördliche Teil Amerikas.
- Er umfasst 24.709.000 Quadratkilometer und ist damit der drittgrößte Kontinent nach Fläche.
- Geschätzte 529.000.000 Menschen leben hier.
- 23 Länder gehören zu Nordamerika
- Die größten Städte sind Mexico City, New York City und Los Angeles.
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